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LISA! Lexikon - Morphologie

 
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LISA! Lexikon - Morphologie (Wortform)

Die Morphologie befasst sich mit der Analyse der Struktur von Wörtern. Sie untersucht, wie Wörter gebildet werden und wie sich ihre Bedeutungen durch Affixe, Wortstämme und Wortfamilien verändern können. Ein Beispiel für die Morphologie wäre das Wort "Häuser", das aus dem Wortstamm "Haus" und dem Plural-Suffix "-er" gebildet wird. Ein weiteres Beispiel wäre das Wort "entzücken", das durch das Präfix "ent-" und den Wortstamm "zücken" gebildet wird.

Die Wortformen werden durch Morpheme gebildet, die kleinste Einheit der Sprache, die eine Bedeutung oder eine grammatische Funktion hat. Morpheme können unabhängig vorkommen, wie zum Beispiel "Haus" oder "Katze", aber sie können auch an andere Morpheme gebunden sein, wie zum Beispiel "un-" oder "-keit". In der deutschen Sprache gibt es zwei Arten von Morphemen, die freien Morpheme und die gebundenen Morpheme.

Freie Morpheme sind Wörter, die allein für sich stehen können und eine eigene Bedeutung haben. Beispiele für freie Morpheme sind "Hund", "Katze" oder "Haus". Gebundene Morpheme hingegen sind Morpheme, die immer an ein anderes Morphem gebunden sind, um eine neue Bedeutung zu erzeugen. Ein Beispiel für gebundene Morpheme ist das Präfix "un-", das einem Wort die entgegengesetzte Bedeutung verleiht, wie zum Beispiel "glücklich" und "unglücklich".

Die gebundenen Morpheme können weiterhin in zwei Gruppen unterteilt werden: Präfixe und Suffixe. Präfixe sind gebundene Morpheme, die am Anfang eines Wortes stehen und die Bedeutung des Wortes verändern können. Ein Beispiel dafür ist das Präfix "un-", das das Gegenteil des Wortes ausdrückt, wie in "unglücklich". Suffixe hingegen sind gebundene Morpheme, die am Ende eines Wortes stehen und oft eine grammatikalische Funktion erfüllen, wie zum Beispiel das Plural-Suffix "-e" in "Häuser".

Neben Präfixen und Suffixen gibt es noch weitere Arten von gebundenen Morphemen, wie zum Beispiel die Infixe oder die Konfixe. Infixe sind Morpheme, die in der Mitte eines Wortes eingefügt werden, um eine neue Bedeutung zu erzeugen, wie zum Beispiel das Infix "-in-" in "Bäckerin". Konfixe hingegen sind Morpheme, die sowohl am Anfang als auch am Ende eines Wortes stehen und eine neue Bedeutung erzeugen, wie zum Beispiel das Konfix "Ge-" in "Geschichte".

Zusätzlich gibt es noch die Wortfamilien, die aus einem Wort und seinen verschiedenen Wortformen bestehen. Zum Beispiel gehören das Wort "Lauf" und seine verschiedenen Formen wie "läuft", "lief" oder "gelaufen" alle zur Wortfamilie "Lauf". Die Kenntnis der Wortfamilien ist wichtig, um die Rechtschreibung und die Flexion der Wörter zu verstehen.

Beispiele für morphologische Konzepte und wie sie in der deutschen Sprache angewendet werden:

  1. Wortstamm: Der Wortstamm ist der Kern des Wortes, auf den Affixe (Präfixe oder Suffixe) hinzugefügt werden können, um neue Wörter zu bilden. Beispiel: "Sonn" ist der Wortstamm von "Sonne".
  2. Präfix: Ein Präfix ist ein morphologisches Element, das am Anfang eines Wortes hinzugefügt wird, um eine Bedeutung zu verändern oder zu ergänzen. Beispiel: "Un" ist ein Präfix in "unglücklich".
  3. Suffix: Ein Suffix ist ein morphologisches Element, das am Ende eines Wortes hinzugefügt wird, um eine Bedeutung zu verändern oder zu ergänzen. Beispiel: "bar" ist ein Suffix in "lesbar".
  4. Kompositum: Ein Kompositum ist ein zusammengesetztes Wort, das aus zwei oder mehr Wortstämmen besteht. Beispiel: "Sprachreisen" ist ein Kompositum aus "Sprach(e)" und "Reisen".
  5. Derivation: Die Derivation ist ein morphologischer Prozess, bei dem ein neues Wort durch Hinzufügen eines Affixes zu einem Wortstamm gebildet wird. Beispiel: "Fahr" ist der Wortstamm von "Fahrer", der durch Hinzufügen des Suffixes "-er" gebildet wird.
  6. Konjugation: Konjugation ist ein morphologischer Prozess, bei dem ein Verb in verschiedenen Formen je nach Person, Numerus, Zeit, Modus usw. gebildet wird. Beispiel: "gehen" wird konjugiert zu "ich gehe", "du gehst", "er/sie/es geht", usw.
  7. Deklination: Deklination ist ein morphologischer Prozess, bei dem ein Nomen in verschiedenen Formen je nach Kasus, Numerus, Genus usw. gebildet wird. Beispiel: "Hund" wird dekliniert zu "der Hund" (Nominativ), "den Hund" (Akkusativ), "des Hundes" (Genitiv), usw.

 

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